Zum Inhalt springen

Engelbert Bach – Kitzingen (Unterfranken)

Auszeichnung: 1987 – Volkach

Laudatio

Geboren im April 1929 in Kitzingen am Main ist Engelbert Bach ein echter Franke mit einem ausgeprägten fränkischen Charakter. Von Beruf Polsterermeister hat er sich bereits in den 50er und frühen 60er Jahren mit zahlreichen Veröffentlichungen in Zeitschriften und Sammelwerken, aber auch im Rundfunk vor allem als Mundartdichter vorgestellt.

Angeregt insbesondere von Nikolaus Fey, schilderte er vor allem das dörfliche Leben in seinem jahreszeitlichen Verlauf: Lyrik in traditionellen Metren und Reimen, Prosa in amüsanten, unmittelbar erzählten Geschichten. Allmählich aber wandte er sich von Reim und hergebrachten Strophenformen ab; freie Rhythmen traten an ihre Stelle. Die Betrachtung des bäuerlichen Lebens trat zurück, in der Prosa kommt zur beschreibenden Erzählung die erfundene Kurzgeschichte moderner Prägung. Die Mundart wird gewissermaßen literarisch. Engelbert Bach gehört damit zu den wenigen Autoren in Franken, die auf dem Gebiet der Mundartdichtung Beispielgebendes geleistet haben.

In allen seinen Gedichten und Geschichten geht es ihm um den Menschen und seine Probleme und er hat es verstanden, mit seiner im Denken und Fühlen seiner unterfränkischen Heimat verwurzelten Sprache vieles von dem, was in den drei »W’s«, dem Wendigen, dem Witzigen und dem Widersprüchlichen enthalten ist, zum Ausdruck zu bringen. Das Schlitzohrige und bisweilen Skurrile, das Hintersinnige und Humorige, sowie die nicht selten ungewohnte Sicht des Lebens, sind Merkmale seines Schaffens. Sie sagen im Dialekt manches über die fränkische Wesensart, was man im Hochdeutschen wohl so nicht aussagen könnte und seine literarische Treffsicherheit ist deswegen so groß, weil er hinter Dinge und Menschen, hinter Redensarten und Gewohnheiten schaut.

So recht deutlich wird seine besondere Auffassung vom Leben in seinen eigenen Worten: »Ich halte nicht viel von meiner Person und verdanke dem lieben Gott mein kleines Talent. Am liebsten sind mir Leser und Hörer, die teilnehmen an meinen Gedanken und den Weg meiner Gestalten aufmerksam und vielleicht auch kritisch verfolgen. Das Leben selbst ist wichtig und die gute Absicht des Literaten, Hilfen zu bieten. Mehr nicht.«

Dr. FRANZ VOGT
Regierungspräsident von Unterfranken